Jahr 2012 Interessante Auszüge aus den Protokollen  der  Historischen Stammtische.

11.01.2012

Zur Kläranlage der ehemaligen Papierfabrik:

Herr Jünger zeigte Karten aus dem Urkataster um 1835 und von 1840 mit der Papierfabrik, es existierte noch keine Kläranlage. Auf der Karte um 1900 ist die Wasserleitung der Papierfabrik mit Klärbecken eingezeichnet. Ein Lageplan der Papierfabrik vom 22. Juni 1901 markierte die Klärteiche. Um 1921 verfügte die Kläranlage über zwei hintereinander liegende Becken. Über die alte Anlage, mit Becken, Einläufen, Sandfilterkläranlage und Quellwasseranschluss mit Hochbehälter informierte uns Herr Kieschnick.

Es wurden Bilder vom ehemaligen Bad und vom Bau der Skaterbahn gezeigt.

Herr Mach brachte Bilder von der Gaststätte „Hafenschänke“ (Erbgericht) in Großdöbschütz mit und berichtete über ehemalige Besitzer (Familie Rachlitz, Familie Bunzel, Familie Schäfer, Herr  Wünsche). Weitere Fotos dokumentierten noch vorhandene historische Gegenstände: u.a. ein 5 und 1 Liter Maß, eine Kegelkugel (zur Gaststätte gehörte eine Kegelbahn) eine Kegelmedaille und eine Münze von 1861.

Frau Wirth las aus einer sorbischen Zeitung von 1906, die Herr Groß übersetzt hatte.

Herr Mardek wies darauf hin, dass das nächste Mitteilungsblatt ein Beiheft mit Abkürzungen und Fremdwörtern zum besseren Verständnis historischer Texte haben wird.

Anschließend wurde eine Übersichtskarte vom Kraftomnibusverkehr für den Bezirk Dresden von 1973/74 gezeigt.

Herr Jünger fand im Internet Infos über den wahnhaften Erfinder Karl Hans Janke (1909-1988). Über seine Erfindungen (u.a. Flugzeuge und Raketen) existieren etwa 2.500 Zeichnungen, die praktisch nie nachgebaut wurden.

 

08.02.2012

Der Oberguriger Ortsteil Mönchswalde feiert in diesem Jahr sein 450 jähriges Bestehen. Herr Jünger stellt den Mitgliedern des Heimatvereins das zu diesem Anlass entworfene Faltblatt „450 Jahre Mönchswalde 1662 – 2012“ vor.

Neben einer kurzen Chronik über Mönchswalde ist auch Wissenswertes zum Geburtshaus des Heimatdichters Hermann Klippel und der 260 jährigen Linde, die vor der Mönchswalder Brauerei stand und 1964 gefällt wurde, zu erfahren.

Das Fest zu diesem Jubiläum wird am 13. und 14.07.2012 stattfinden.

Auch diesmal gab es wieder alte Fotos und Zeugnisse vergangener Tage zu sehen.

So wurden ein Stempelabdruck des Amtsgericht Bautzen von 1932, Fotos des Wohnhauses von Herrn Jünger aus den Jahren 1913 bis 1995 und der um 1960 und 1980 von Frieda Wirth aufgenommenen Fotos der Domowina Ortsgruppe Obergurig gezeigt. Herr Muschinski brachte ein von Oberlehrer Freyschlag unterzeichnetes Entlassungszeugnis der Schule Obergurig aus dem Jahre 1921 mit.

Herr Renner las aus einer Akte der Feuerwehr Schwarznaußlitz aus den Jahren 1934-1943.

Im Jahre 2013 jährt sich die Schlacht bei Bautzen zum 200. Male. Herr Rachlitz stellte das Buch „Die Schlacht bei Bautzen“, in der über die Truppenbewegungen der Napoleonischen Armee bei Singwitz und Schwarznaußlitz berichtet wird, vor.

An die Luftangriffe in Dresden vom 13.02.1945 erinnerte Herr Jünger mit einem kleinen Film.

Herr Seiler berichtete sehr anschaulich über das Postwesen in Obergurig. In deren Folge sind eine Reihe von Broschüren zu jedem Ortsteil entstanden.

 

14.03.2012

Thema war der Tag des offenen Archivs. Herr Jünger berichtet über einen Vortrag des Herrn Dr. Siegfried Seifert, langjähriger Archivar des Bistums Dresden-Meißen, über Urkunden der im Archivverbund Bautzen am 3.3.2012 stattfand. Herr Dr. Seifert gab unter anderem Einblicke in den Urkundenbestand. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1256.

Weiterhin waren wieder eine Reihe interessanter Zeitzeugnisse zu bewundern. So zwei Stempel der Feuerwehr Schwarznaußlitz von 1931, eine Erbbegräbnisquittung von 1935, das „Neue Testament“ mit Widmung für Rudi Wirth von 1924, eine Urkunde zur Stellungnahme des Antifa-Ausschusses von 1948 und ein Gerät zur Herstellung von Kunstblumen den sogenannten Blumenkelchen.

 

11.04.2012

Herr Jünger startete den Internetauftritt des Historischen Stammtisches, welche den Anwesenden erstmals vorgestellt wurde. Er berichtete, dass bereits nach kurzer Zeit über 1700 Besucher gezählt wurden.

Leitthema des Abends war die Papierfabrik Obergurig.

Gezeigt wurden Fotos, Pläne, Rechnungen, darunter auch das Urkataster der Papierfabrik um 1840. Im Internet wurde Herr Jünger ebenfalls fündig. So fand er ein Buch aus dem Jahr 1855 in dem die Papierfabrik C:F:A. Fischer Obergurig bereits mit 8 Stampfen und 7 Wasserrädern erwähnt wurde.

Ein weiteres Thema sollte der städtische Umbau Bautzens sein. Die Herren Rachlitz, Jünger, Wagner berichteten über Sprengungen der ersten Altbauten am Platz der Roten Armee zu deren Zweck das inzwischen ebenfalls abgerissene Hochhaus errichtet wurde.

Zur Schulgeschichte Obergurig fanden die Herren Mardek und Jünger einige Karten und Dokumente im Staatsarchiv Bautzen. Es wurden u.a. eine Zeichnung der Schule Obergurig von 1899 und ein Zeitungsartikel über den Schulstreit von 1931 gezeigt. Der Heimatverein besitzt bereits einige Aufzeichnung zur Schulgeschichte, so z.B. die Schulchronik des früheren Lehrers Urban Hillmann.

 

09.05.2012

Herr Jünger berichtete über den zurückliegenden 2. Sächsischen Landmaschinentag der am 05.05.2012 auf dem Gelände der Firma Raussendorf in Obergurig stattfand.

Die Anwesenden wurden in diesem Zusammenhang auf die durch Herrn Jünger erstellte Internetseite „www.Helo-Obergurig.de“ aufmerksam gemacht, auf der wesentlichen Informationen zur Entwicklung des Landmaschinenbaus in der Oberlausitz zusammengetragen wurden.

Es waren Bilder von Mähdreschern zu sehen, die bei Fortschritt über die Jahrzehnte produziert wurden.

Weitere Themen waren die Besuche in der „Schwarzen Mühle“ der sog. Krabatmühle in Schwarzkollm und dem Energiemuseum in Knappenrode, in der bis zu Wendezeit Braunkohlebriketts hergestellt wurden.

Zum Abschluss zeigte Herr Jünger noch die Chronik der heutigen Volksbank Bautzen der ehemaligen Gewerbebank.

 

13.06.2012

Frau Wirth berichtete über die Schule Obergurig und dem Lehrer Ernst Freyschlag der 1915 zum Oberlehrer ernannt wurde und ab 1919 als Schulleiter amtierte.

Frieda Wirth war zu dieser Zeit Schülerin von der einige Zeitzeugnisse zu bewundern waren. So ein Foto mit Herrn Freyschlag und einer Klasse mit 61 Schülern, ein Glas vom Schulfest 1921, Zeugnisse, ein Poesiealbum von 1926, die Konfirmationsurkunde von Frieda Wirth von 1926 und ein Lesebuch aus dieser Zeit.

Desweiteren wurde der Fahrzeugbau in der Oberlausitz thematisiert. Herr Jünger stellte hierzu eine Mappe von 1988 mit dem Titel „100 Jahre Fahrzeugbau in Zittau“ vor. Bereits kurz nach 1988 wurde die Produktion der dort hergestellten Leicht-LKW vom Typ ROBUR“ eingestellt.

 

11.07.2012

Herr Jünger erläuterte die Festschrift zur 450-Jahrfeier von Mönchswalde, die in den nächsten Tagen stattfinden wird.

Anschauungsobjekte waren diesmal der letzte Bierdeckel der Brauerei Mönchswalde, ein Lehrbrief von Ernst Wilhelm Böhle, Bilder einer alten Telefonanlage und alte Karten vom deutschen Osten (heutiges Polen), dem Böhmischen Mittelgebirge und dem Egerland (Nordböhmen).

 

08.08.2012

Diesmal stand ein Bericht von 1929 im Mittelpunkt in der von der sognannten Kaiserstraße berichtet wurde. Hier handelte es sich um eine frühere Handelsstraße, die von Bautzen nach Prag führte. Der damalige Verlauf entspricht in weiten Teilen der heutigen Fernverkehrsstraße B96, die jedoch nahe Neusalza-Spremberg über Neufriedersdorf nach Rumburk abbog.

Am Mönchswalder Berg wurden früher bereits Bergrennen durchgeführt. Davon konnte man sich anhand zwei von Herrn Jünger mitgebrachter Plaketten von 1933 überzeugen.

Weitere Zeitzeugnisse waren ein Bierkrug der Bautzener Gaststätte „Zur Krone“, ein Faltblatt zu den Sparwochen 1959, Postkarten von Obergurig, ein Feldpostbrief, Fotos mit dem Lehrer Freyschlag und seinen Schülern von 1916 und ein alter Radioantennenschalter.

 

12.09.2012

Diesmal stand die 450 Jahrfeier von Mönchswalde im Mittelpunkt. Herr Mach zeigte die für den Ortskanal OKO vorbereiteten Bilder. Herr Amft stellte einen Film vom Festumzug vor.

Herr Jünger hat aus seiner Sammlung technischer Geräte eine kleine Ausstellung zu dem Thema „175 Jahre Telegraphie“ vorbereitet, wo z.B. Morsetasten und ein komplettes Morsegeräte zu sehen waren.

Herr Wagner zeigte schlussendlich noch Bilder vom Waggonbau Bautzen von 1924 und 1927.

 

10.10.2012

In Löbau fand dieses Jahr die Landesgartenschau statt. Dies wurde zum Anlass genommen, die historische Bedeutung von Löbau als Standort der Textilindustrie, der Zuckerindustrie und als Garnisonsstandort in Erinnerung zu rufen. Es waren wieder einige Bilder, unter anderem auch von der Ausstellung auf der Landesgartenschau zur Ortsgeschichte Löbaus, zu sehen.

Weitere Themen waren ein Gemarkungsstein am Ortsausgang von Neu-Boblitz (der sogenannten Schleppe) und die 37. Tagung der Ortschronisten in Bautzen.

Alte Postkarten wurden von der Papierfabrik nach dem Brand von 1911 und der Bahnhofsgaststätte in Singwitz gezeigt.

 

14.11.2012

Herr Mardek nahm Stellung zu einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 03.11.2012 in der nochmals auf die erstmalige Erwähnung Mönchswalde eingegangen wurde. Historische Dokumente belegen, dass es sich eindeutig um das Jahr 1562 handelte.

Er erläuterte weiterhin anhand der „Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241“, welche teilweise im Amtblatt der Gemeinde 08/2005 veröffentlicht wurde, den Grenzverlauf durch die Gemeinde Obergurig.

Aufbauend auf den Originaltexten, den historischen Land-und topographischen Karten sowie dem Urkataster konnte bestimmt werden, wo die ersten Häuschen in Mönchswalde, das Vorwerk und die Brauerei, gebaut wurden.

 

12.12.2012

Weihnachtszeit ist Stollenzeit. So lag es nahe auch einmal das Stollenbacken zu thematisieren. Unter anderem wurde ein Rezept des „Dresdener Christstollens“ vorgestellt und es wurde ein Film über das Stollenbacken gezeigt.

Herr Wagner wusste etwas zur Geschichte und dem Ursprung des Stollens zu erzählen. So war zu erfahren, dass er das in weißen Tüchern gewickeltes Christkind symbolisieren soll.

Auf dem Oberguriger Gemeindegebiet gab eine Vielzahl von Bäckereien.

So die Bäckerei Gnauck Obergurig, die Bäckerei Petzold in Schwarznaußlitz, die Bäckerei Frenzel in Singwitz, die Bäckerei Noack in Singwitz, die Bäckerei Elle in Großdöbschütz und die Bäckerei Liebsch in Kleindöbschütz.

Im Kuchenhäusel wurden und werden bis heute Rosinen-, Mandel-, Mohn-und Schokoladenstollen gebacken. Frau Rämsch, die heute zu Gast war, erzählte Geschichten vom Stollenbacken in ihrer Bäckerei.