Geschichte von Obergurig Historisches Ortsverzeichnis

 

  Kurgefasste Geschichte von Obergurig         
1272 erste Erwähnung von Obergurig unter dem Namen Goric, Goreke                (Ersterw ähnungsurkunde anzeigen lassen)
1430 erstmals Bezeichnung: czu Gorg by dem behmischen Stegen
1470 ist Obergurig durch Raubgesellen abgebrannt
1499 war der Bautzener Bürgermeister Andreas Probst der Besitzer von Obergurig
1556 erstmals Bezeichnung: Ober Gorcka, Gorgk - erste Erwähnung des Rittergutes in Obergurig
1559 hatte Obergurig 7 Besitzer oder Mannen (Bauern)
1560 Erlaubnis für den Bau einer Papiermühle
1573 erstmalige Erwähnung der Papiermühle zu Obergurig als dem Papiermacher Blasius Adam gehörig
- Freikauf einiger Bauern vom Frondienst
1580 gab es 17 Landbesitzer
1588 grassierte in Obergurig die Pest, so daß einige Familien ausstarben
1609 verlieh der Sächsische Kurfürst dem Rittergut die Obergerichtsbarkeit (bis 1856)
1618 im 30jährigen Krieg totaler Verfall der Papiermühle von Obergurig
1619 Freikauf der oberen Gemeinde
1620 erhält Papiermacher Martin Hentzschel in Obergurig vom Kurfürsten Johann Georg I. das Privileg einen Hirschkopf als Wasserzeichen zu verwenden
1704 erster Kindslehrer in Obergurig
1709 entstand eine Waffenschmiede, Wirth - Haus
1733 Erwähnung als Ober - Gurika, Ober - Gurek
1766 erwähnt als Ober - Gurckau
1777 zählte man 15 Besitzer und 10 Gärtner und 2 Häusler
1803 Bau der Mühle in Obergurig
1804 erwirbt Familie Fischer die Papiemühle von Obergurig
1809 Erwähnung als Ober - Gurik, Gurk
1821 Bau eines Wohnhauses des Papierfabrikbesitzers Fischer (heute Kindergarten)
1830 Brakteatenfund in Obergurig
1834 eine statistische Zählung ergab 217 Einwohner
1837 Bau des ersten eigenen Schulhauses (ehemals Nummer 30)
1842 wurde in der Papierfabrik die erste Papiermaschine aufgestellt
1843 heutige Benennung Obergurig, Hornja Horka (sorbisch) "Dorf an einem Hügel"
1860 der deutsche Spätimpressionist, Landschaftsmaler und Städtedarsteller Adolf Fischer - Gurig wird
1876 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Obergurig
1880 Fund einer Spiralplattenfibel mit Kreuzbalkenkopf am Adlerberg (ca.1300 v.Chr.)
1883 Neubau eines Schulgebäudes aus Stein, ehemals Nummer 30
1891 Gründung des Männergesangsverein
1893 Gründung des Königlich Sächsischen Militär - Verein Obergurig
1895 am 21.04. Walther Haupt, in Dresden geboren Bau des Tanzsaales
1896 Gründung des Turnvereins "Obergurig und Umgebung"
1897 großes Hochwasser in Obergurig
1900 im jetzigen Gemeindeamt wurde die dritte Schule der Gemeinde eingeweih
1905 Schützengesellschaft Obergurig und Umgebung
1909 Brand der Papierfabrik, Beginn des Aufbaues einer neuen moderneren Papierfabrik
1910 eine statistische Zählung ergab 611 Einwohner
1919 zum Turnverein kommt eine Spielabteilung dazu (Faustball)
1921 Gründung der Domowina
1923 am 05.07. Gründung des Giroverbandes Obergurig, heutige Sparkasse
1926 Gründung eines Handballvereines
1926 am 06.06. Einweihung der Kriegsgedächnisstätte auf dem Friedhof
1926 Bau der neuen Schule mit 6 Klassenzimmer auf der "Rittergutschen Wiese" heutiger Schulstandort
1928 Hochwasser in Obergurig, Großfeuer im Rittergut Obergurig
1935 Umbenennung der Gemeinde Obergurig in Mönchswalde
1945 Demontage der Papierfabrik, Reparationsleistungen an die Sowjetunion
1949 Umzug des Kindergartens Obergurig in die ehemalige Villa Papierfabrik
1951 Bildung der Großgemeinde Obergurig bestehend aus Singwitz, Obergurig, Großdöbschütz, Kleindöbschütz, Schwarznaußlitz, Lehn, Mönchswalde, der ortslage Blumental und der Gemarkung Lehn
1954 Gründung der "Arbeiterwohngenossenschaft Fortschritt Obergurig" AWG und Bau der ersten Wohnkomplexe
1956 Bildung einer Zehnklassigen polytechnischen Oberschule, eine der ersten Mittelschule im Kreis
1957 Großes Schul- und Heimatfest anläßlich des 30jährigen Schuljubiläums
1958 Fund eines unverzierten Bechers und Bruchstücke einer Steinaxt (Jungsteinzeit) in Obergurig
1959 Erweiterung der Schule durch den Anbau
1968 Neugründung des Männerchor Obergurig
1977 Schulfest anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Schule
1982 erstes Weihnachtssingen in Obergurig vor dem Kultursaal
1986 Bau des Jugendclubs im ehemaligen Stallgebäude der Mühle Nitsche
1987 Gründung Antennengemeinschaft
1989 Bau einer Turnhalle
1991 Postanbau an die Turnhalle
1992 Schule Obergurig ist nur noch Grundschule
1995 Sparkassenneubau, Hauptstraße 31a
1997 Obergurig feiert vom 08. bis 13. Juli sein 725jähriges Jubiläum
1997 Verlegung der Erdgasleitung
1999 leben 527 Einwohner in Obergurig
2000 Zusammenschluß der Ortswehr Obergurig und Großdöbschütz mit Sitz in Großdöbschütz
2000 Bau eines Multisportplatz

 

In einem bis 1 km breitem Saum im Spreetal breitet sich neben anderen Dörfern Obergurig mit seiner Flur aus. Seiner Lage am Fuß des Mönchswalder Berges entsprechend, erhielt die Siedlung den Ortsnamen "Goreke" bzw. "Goric" (1272), der von gorka = kleiner Berg abzuleiten ist. Wenn man dann 1430 "czu Gorg by dem behemischenImg220 Stegen" schreibt, so ist das ein Hinweis auf die nahe Spreefurt. Von wandernden Händlern könnte ein Fund mit Brakteaten aus der Zeit Friedrich Barbarossas und Otto des Reichen zeugen. Eine Spur wesentlich früherer Anwesenheit von Menschen vermittelt die kunstvolle Spiralplattenfibel mit Kreuzbalkenkopf (Sicherheitsnadel) auImg520s der mittleren Bronzezeit (ca. 1300 v. Chr.), die 1880 von spielenden Kindern am Adlerberg gefunden wurde, beim Bau der AWGHäuser wurde 1958 ein unverzierter Becher und ein Bruchstück einer Steinaxt (Jungsteinzeit) gefunden. Alle Fundstücke liegen jetzt im Stadtmuseum Bautzen.

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