Jahr 2007 Interessante Auszüge aus den Protokollen  der  Historischen Stammtische.

14.03.2007

Herr Renner berichtet über seinen Besuch im Archiv betreffs der Buderschen Stiftung. Herr Buder ist am 24.11.1789 in Obergurig verstorben, sein Testament wurde bereits 1767 erstellt. Die Stiftung wurde für bedürftige Menschen geschaffen, z Bsp. Notleidende Wenden. 38 Jahre nach seinem Tod hat die Stiftung immer noch nicht funktioniert (Wert 29.000 Taler).

Auch Herr Mardek arbeitet im Archiv Bautzen. Er berichtet über die 3. Kartei des Domstift-Archivs: Stichwörter über Obergurig, Wirtschaft, Vorwerksrechnungen Singwitz, Mönchswalde, über Pachtverträge, Forstsachen, Bauwesen, Finanzsachen, allgemeines Schul- und Kirchenwesen

Herr Jünger berichtet anschließend über das 2. Treffen der Interessengemeinschaft Fortschritt Singwitz am 28.02.07. Es wurden Fotos vom Vater H. Renners gezeigt, über die Härterei in der Maschinenfabrik Singwitz.

Des weiteren wurde auf 2 Jubiläen in diesem Jahr hingewiesen:

            200 Jahre Betsäule Singwitz

            80 Jahre Schule Obergurig

Herr Mach brachte alte Fotos mit: Obergurig früher und heute, das Rittergut innen und außen, Wirth´s Schmiede

Herr Mardek berichtete vom Grenzstein am Jägerhaus:

                        1754 MW                   - Mönchswalde

                        1754 RWP                  - Rittergut Wilthen Pödig

                        1784 RW                    - Rats (Ruts) Wald

Außerdem brachte er eine Fotokopie der Bautzener Domstiftflurwaldung, Revier Wilthen 1855 mit, dieses Revier wurde 1855  dokumentiert.

Eine Dokumentation von der Betsäule in Singwitz bei Bautzen von Dr. Frenzel zeigte Herr Mach

 

13.06.2007

Wir trafen uns dieses Mal, um ein Haus zu besichtigen. Es war das Ständerbauhaus in Kleindöbschütz, Mittelweg 6, Besitzerin Johanna Wehle. Der erste Vorfahr der Familie Wehle heiratete 1703 hier ein. Dieses Gelände war ein Vorwerk des Großdöbschützer Rittergutes. Das Interessante am Ständerbauhaus ist der Sturmbalken, der durch den gesamten Dachstuhl geht. Wir sahen ebenfalls eine Truhe, die 1845 ein Mitbringsel war. Am Eingang zum Tonnengewölbe steht ein Türstock: Michael Wehle 1787. Im Keller befindet sich das Brunnenhäusel. Der Flurname des Geländes hieß: Wüste Teiche. Zwischen den Grundstücken Rätze und Bergmann befand sich für den Austrieb der Tiere eine Brücke über die Spree. Der Heimatverein überreichte Frau Wehle eine Urkunde für das vorbildlich sanierte Haus.

In der Scheune konnten wir noch zum Schluss eine Dreschmaschine von JohannRaußendorf bewundern.

Herr Jünger hatte wieder Fotos und alte Postkarten mitgebracht: von Mönchswalde, vom Modehaus Opitz Kleindöbschütz, vom Kuchenhäusl, vom Feldschlösschen-Restaurant und Bäckerei H. Rämsch, vom Heimatlied: Schul- und Heimatfest Obergurig 1957, Bierdeckel und Aufkleber von der Mönchswalder Brauerei, von Obergurig, Bieretiketten aus DDR-Zeiten und vieles mehr.

Von den Grenzsteinen am Jägerhaus zeigte Herr Mardek Fotos. Ein Artikel dazu erscheint im Amts- und Mitteilungsblatt Juli ´07. Erstmalig wurden auch Fotos des Großbrandes im Mai 1910 in der Papierfabrik Obergurig und von der Musikkapelle der Firma präsentiert, die Herr R. Klippel freundlicher Weise zur Verfügung stellte. Von ihm stammt ebenfalls ein Foto der Fa. Raußendorf aus der Zeit 1914 – 1918. Alle Aufnahmen stammen von Herrn Hermann Schmidt, Fabrikarbeiter und Angehöriger der Musikkapelle der Papierfabrik. Seine Ehefrau Ernestine geb. Kuschel, arbeitete bei der Fa. Raußendorf.

Des weiteren zeigte Herr Madek das reproduzierte Testament von Johann Michael Buder (22 Seiten), das nun aus dem „Sütterlin“ übersetzt werden muss, so dass es für alle verständlich lesbar wird.

Einen alten Bierpfennig zeigte Herr Kunz, er brachte auch Gästebücher aus der alten Brauerei 1961-1968, Herbert und Frau Burdak 1958-1961, 1968-1971 mit.

Anschließend berichtete Herr Renner über Schilder, die Wegweiser sind und wieder angebracht werden sollen: 2 Jägerhaus-Schilder, Obergurig-Schild, Singwitz-Schild, 2 Schilder Unterweg, Hohlweg, Am Schrebergarten, Sandgrubenweg, Klosterstraße, Industriestraße, Feldstraße, Fabrikstraße, Steinbruchweg, Schulstraße, Bahnhofstraße, Wehrgasse, Am Dorfteich, Siedlungsweg.

Herr Mach brachte alte Zeitungen mit, die im Fußboden der Sportbaracke gefunden wurden: „Volksstimme“ – Landeszeitung der SPD, Landesverband Sachsen, Montag 08.10.1945, Nr. 23.

 

11.07.2007

Anschließend zeigte Herr Jünger eine Zeitung vom ersten Schulhausbau. Darin befanden sich im Erdgeschoss die Schulräume und darüber Lehrerwohnungen. Nachnutzer des Schulhauses war Herr Georg Frömmel. Danach zeigte er eine Kopie einer Rechnung vom Zweckverband Industriegelände Singwitz, Vorsitzender Birke. Des Weiteren Fotos von Brox aus Singwitz vom Schulfest 1933; alte Fotos vom jetzigen Radlerhaus; ein Schätzungsgutachten für das Wohnhausgrundstück in Obergurig, Ortslage Nr. 12 (Haus neben dem Radlerhaus) – Eigentümer Rat der Gemeinde Obergurig vom 10.04.1955 – es wurde empfohlen, dass die Familie ausziehen muss.

Der Brandkassenwert betrug 2.480 DM. Am 22.10.1952 schloss Herr Rudolf Menzel einen Einheitsmietvertrag mit der Gemeinde Obergurig ab.

Weiterhin wurden alte Fotos vom Aufbau der Friedensbrücke gezeigt; ein Los von der Wiederaufbau-Lotterie für die ehemalige Kronprinzen-Brücke Bautzen; ein Buch „Bautzen im Aufbau 1945 – 1949.

Herr Kothe gab Herrn Jünger die „Bautzener Nachrichten“ Nr. 292 vom 15.12.1875 über das Verhalten im Straßenverkehr mit. Gezeigt wurde weiterhin ein Verordnungsblatt der Kreishauptmannschaft; ein Handbuch des Deutschen Rundfunkhandels (1. Jahrgang 1936/37) sowie eine Nachbildung von dem Volksempfänger, genannt „Göbbels Schnauze“

Herr Renner berichtete wie es mit den Holzschildern weiter gehen soll.

 

08.08.2007

Herr Jünger stellte die Broschüre,,Bautzener Heimatfest vom 06.08.bis 14.08.1955“ vor.Einige interessante Details daraus zur geschichtlichen Erinnerung:

  • in der Festwoche fanden täglich eine Vielzahl von Veranstaltungen aller Art statt;
  • der Festumzug mit 73 Bildern(Wagen o.ä.)war der Höhepunkt des Festes;
  • Bild Nr.45 stellte dar:,,VEB Fortschritt-Erntebergungmaschinen“;
  • Auf dem Festwagen waren u.a.2 Strohpressen,eine ausgebrannte   von 1945 und eine neu hergestellte von 1955,zu sehen;
  • Am 07.08.1955,15.30 Uhr fand das Handballspiel,,Motor Obergurig; gegen SportfreundeNeu-Kölln 1 aus Westberlin statt; wer war dabei (als Spieler oder als Zuschauer)? Der Hist. Stammtisch nimmt Ihre Erinnerungen sehr gern entgegen!

Des weiteren zeigte Hr. Jünger Postkarten ,z.B.vom ,,Jägerhaus“und eine Reihe von Abzeichen von den Manövern ,,Schneeflocke“ der Jungen Pioniere der ehem. DDR sowie ein Prosprekt über patentierte Strohpressen der Fa.Raussendorf in sorbischer Sprache, welches freundlicher- weise von Hr. Groß ins Deutsche übersetzt wurde.

In dem Buch ,,Im Visier die DDR-Eine Chronik“ von Robert Allertz werden u. a. auch die 3 ,,Unfälle“ im Sprengstoffwerk Gnaschwitz, die sich in der Zeit vom Sept.1949 bis Jan.1950 ereigneten,genannt.

Herr Mach zeigte Fotos,die,u.a.die Erstaufstellung der geschnitzten Holzschilder von Hr. Rau aus dem Jahre 1963, dokumentieren sowie Dias von Obergurig und Großpostwitz.

Herr Mardek zeigte eine Fotographie der neu erstellten Erinnerungstafel für die Betsäule von Singwitz,die vom Heimatverein Oberurig finanziert und vom Bauhof in der Zwischenzeit wieder aufgestellt wurde, nachdem die alte Tafel sinnlos dem Vandalismus und Rowdytum zum Opfer gefallen war, auch hatte er einen nachgebauten Mini-Radioempfänger und ein interessantes Nachschlagwerk ,,Reise durch die Geschichte-Sachsen“ mitgebracht.

 

12.09.2007

Herr Jünger informierte er über den „Tag der offenen Tür“ bei SIT am 05.10.07 ab 15.00 Uhr. Er unterbreitete weiterhin den Vorschlag, durch Obergurig einen Lehrpfad anzulegen; diese Idee würde auch der Wirt der Oberguriger Wassermühle unterstützen. Angebotspunkte müssten Tafeln oder Nummern erhalten, außerdem könnte noch ein Faltblatt hergestellt werden:

Alte Wassermühle – Kuchenhäusl – Böhmische Brücke – Pinkmühle – Brauhaus – Äppelweinschänke – altes Bauernhaus – Umgebindehaus – Mönchsdenkmal – Weikerthof – Altes Schulhaus 1 uns 2 – Alte Waffenschmiede – Schulhaus 3 – Rittergut – Fabrikantenvilla – Papierfabrikmuseum u.a.

Herr Amft zeigte eine Dokumentation über das Mühlgässchen in Bautzen (Auszug aus der Sächsischen Zeitung der 80´er Jahre). Dabei gab es Verknüpfungen mit der Familie Fischer – Besitzer von Papiermühlen.

 

10.10.2007

Herr Jünger zeigte den Entwurf des Denkmalführers dem Historischen     Stammtisch. Folgende Objekte sind darin erfasst:

  1. Alte Wassermühle
  2. Kuchenhäus´l
  3.  Böhmische Brücke
  4.  Eisenbahnviadukt
  5. Pink-Mühle Großdöbschütz
  6. Äppelweinschänke
  7. Altes Umgebindehaus Kleindöbschütz
  8. Umgebindehaus Kleindöbschütz
  9. Mönchsdenkmal
  10. Ehemaliges Gasthaus Mönchswalde
  11. Weickerthof
  12. Keimzelle des Landmaschinenhaus der Gemeinde
  13. Altes Schulgebäude
  14. Schulgebäude (jetzt Wohnhaus)
  15. 3. Schulgebäude
  16. Ehemaliges Rittergut
  17. Häusergruppe an der Alten Mühle
  18. Radlerhäus´l
  19. Ehemalige Fabrikantenvilla
  20. Alte Wasserkraftanlage
  21. Ehemalige Papierfabrik mit Papierfabrikmuseum
  22. Turbinenhaus Singwitz
  23. Ehemaliger Mühlenhof Singwitz
  24. Alte Betsäule in Singwitz
  25. Alte Brunnenstube und Wasserplumpe in Großdöbschütz

 

Weiterhin soll bei Familie Mahns auf der Wilthener Straße eine Tafel angebracht werden, um die Verdienste von Herrn Rau zur Herstellung der geschnitzten Wegweiser zu würdigen.

 

14.11.2007

Als Dank und Anerkennung für die denkmalpflegerische Sanierung des Kuchenhäusels ehrten der Historische Stammtisch und der Heimatverein Obergurig Familie Rämsch mit einer Urkunde. Es wurden über 40 Jahre alte Bilder vom Kuchenhäusl gezeigt, die Herr Jünger fotografiert hat. Diese wurden auch der Familie Rämsch übergeben.

Anschließend zeigte Herr Jünger ein Album über Rittergüter und Schlösser der Oberlausitz, außerdem Bilder vom ersten Elektrizitätswerk in Großpostwitz, vom Fremdenhof – Zum Weber – Kirschau O.L., von der Papierfabrik Grimm Doberschau, eine Postkarte von Wilthen.

Herr Rachlitz hatte eine Zeitung – Dorfspiegel – Dorfzeitung der MTS Obergurig vom November 1957 mitgebracht.